„Manche Ziele sogar übertroffen“ – Airport Klagenfurt migriert zur Airport Management Software SKYport
Auch wenn man in der IT sagt „Never touch a running system“, nach 20 Jahren sollte man über einen Systemwechsel der Flughafen Software zumindest nachdenken. Das hat der Airport Klagenfurt getan und ist folgerichtig zur Airport Software Suite SKYport der ISO Software Systeme GmbH migriert.
Airport Klagenfurt migriert zur Airport Management Software SKYport
Zum Jahreswechsel war es soweit: Die alte Airport Management Software SKY-Base, die übrigens auch von der ISO stammt, ging offline und nahtlos übernahm der Nachfolger SKYport. Wie die Migration verlief und was der österreichische Flughafen dabei erlebt hat, schildert Projektleiterin Lisa Moser des Airport Klagenfurt im Interview.
Nach 20 Jahren: aus SKY-Base wurde SKYport
ISO-Gruppe: Wie lange arbeitet der Airport Klagenfurt bereits mit der ISO-Gruppe zusammen?
Moser: Seit mehr als 20 Jahren. Ich bin seit 2018 beim Airport Klagenfurt beschäftigt und arbeite in der Fakturierung Aviation und bin die Assistenz der Betriebsleitung. Im Haus bin ich wohl die Person, mit dem größten Know-how zu den verschiedenen Software-Modulen. Daher bin ich die logische Wahl als Projektleiterin gewesen. Wissen Sie, der Airport Klagenfurt ist ein kleiner Regionalflughafen und in meiner Position muss man in vielen Belangen sattelfest sein.
ISO-Gruppe: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit der ISO bislang?
Moser: Sehr gut. Wir sind große Fans von Ihrem Herrn Dr. Drahota, der uns über 20 Jahre betreut hat. Sein Nachfolger, Herrn Oleksandr Kiziun, haben wir aber auch schon sehr schätzen gelernt. Wir fühlen uns von der ISO immer gut unterstützt. Wenn wir sagen, wir haben einen Notfall, dann kümmert sich immer jemand um uns. So konnten wir den Go-live von SKYport am 01. Januar 2022 wie geplant durchführen. Vor den Weihnachtsfeiertagen haben wir mit Oleksandr alles durchgesprochen. Wenn irgendwas gewesen wäre, hätten wir auch zwischen den Feiertagen alles miteinander klären können.
ISO-Gruppe: Wie kam es nach rund 20 Jahren zu der Entscheidung, vom Legacy-System SKY-Base zum modernen SKYport zu migrieren?
Moser: Gewissermaßen brachte Herr Dr. Drahota den Stein ins Rollen, da er in absehbarer Zeit in Rente gehen wird und er in der ISO der Experte für das SKY-Base ist. Dazu tritt jetzt in 2022 eine neue Entgeltordnung in Kraft, die in dem alten SKY-Base nicht enthalten ist. Statt mit großem Aufwand dies nachzuholen, haben wir uns vor dem Hintergrundgrund von Herrn Dr. Drahotas Renteneintritt dazu entschieden, gleich zwei Dinge in einem Aufwasch anzugehen.
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Kurze Vorbereitungszeit, zügige Migration
ISO-Gruppe: Die Migration nahm schnell Fahrt auf. Der Airport Klagenfurt hatte seine Anforderungen bereits nach rund eineinhalb Monaten definiert. Wie kam es dazu, dass die Rahmenbedingungen so frühzeitig fix waren?
Moser: Das ist unserer Struktur als kleiner Flughafen geschuldet. Da ich mich mit vielen unserer Abteilungen und deren Abläufen gut auskenne, konnte ich die Anforderungen schnell zusammenfassen.
ISO-Gruppe: Galt es für die Migration, technische, strukturelle oder prozessuale Hindernisse aus dem Weg zu räumen?
Moser: Wir haben uns sehr auf das Feature „Activities“ gefreut, mit dem man die Agents über Mobile Devices an die AODB anbinden kann. Jedoch mussten wir dann feststellen, dass es ganz so leicht nicht sein würde. Um Activities nutzen zu können, müssen wir interne Prozesse umstellen und eine neue Schnittstelle verwenden. Wir hatten die Schnittstelle jedoch nicht gleich mitbestellt, aber schon Activities gebucht. Die Schnittstelle wird dann im 1. Quartal 2022 nachgezogen. Zudem setzt die Schnittstelle voraus, dass wir „Flug“ und „Leistung“ in dieser Reihenfolge bearbeiten. Bislang war der Prozess bei uns jedoch genau andersherum, sodass wir diesen anpassen werden. Für die Firewall war es zudem nötig, verschiedene Konstellationen einzurichten. Das Hosting übernimmt weiterhin Klagenfurt. Zusätzliche Ressourcen wie weiterer Arbeitsspeicher wurden benötigt, um die wir uns aber in Eigenregie gekümmert haben.
ISO-Gruppe: Die ISO hätte das Hosting für den Airport Klagenfurt übernehmen können. Warum haben Sie sich für eine interne Lösung entschieden?
Moser: Das ist historisch gewachsen. Wir setzen seit jeher auf On-Premises-Lösungen. Das hat die letzten 20 Jahre für uns sehr gut funktioniert, weshalb wir keinen Grund für eine Änderung sehen.
Stammdaten in der Airport Management Software
ISO-Gruppe: Wie lief die Migration aus Sicht des Airport Klagenfurt ab? Was war gut, was nicht?
Moser: Die Migration ist – gesamt betrachtet – sehr gut gelaufen. Ich kann praktisch kaum etwas Negatives benennen. Über die Jahre waren jedoch unsere Stammdaten stark angewachsen, sodass sie vor dem Umzug noch bereinigt werden mussten. Das war anfangs im Projektumfang nicht vorgesehen. Ein ISO-Mitarbeiter, Herr Dr. Drahota, fand jedoch eine Lösung, die Daten im Zusammenspiel zwischen SKYport und SKY-Base zu bereinigen.
ISO-Gruppe: Haben Sie mit der Migration alle gesetzten Ziele erreicht?
Moser: Manche Ziele wurden sogar übertroffen, zum Beispiel das Airport Billing. Ob jedoch alles funktioniert, wird sich noch zeigen. Wenn etwa die Österreich-Spezifikationen, die Schnittstelle zu Austro Control, also wann welcher Flieger wie oft gelandet ist, in Betrieb geht. Nach so kurzer Zeit fällt es daher schwer, die Migration im Gesamten abschließend zu bewerten.
ISO-Gruppe: Gibt es noch offene Aufgaben?
Moser: Neben der genannten Schnittstelle, dem Activities Feature und dem Export zu Austro Control, stehen auch noch die Exporte an die Statistik Austria und das Finanzministerium Austria an.
ISO-Gruppe: Würden Sie die ISO und SKYport weiterempfehlen?
Moser: Ja, das würde ich. Wie gesagt, wir sind seit über 20 Jahren Kunde und sowohl mit Ihrer Software als auch Ihrem Service sehr zufrieden.